Cyber Risk Management wirkt der sich ständig wandelnden und wachsenden Bedrohung für Informationssysteme entgegen. Da heutzutage Unternehmen aller Branche viele zentrale Geschäftsfunktionen über Informationstechnologie abwickeln, spielt das Cyber-Risikomanagement eine wichtige Rolle. Denn Cyberkriminalität und Mitarbeiterfehler können wichtigen Geschäftsbereichen sowie dem Ruf eines Unternehmens schaden und zu Umsatzeinbußen, gestohlenen Daten oder Bußgeldern führen. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die Vorteile von Cyber Risk Management und Strategien für eine erfolgreiche Umsetzung.
Definition: Cyber Risk Management
Cyber Risk Management umfasst Prozesse für die Identifizierung, Priorisierung, Verwaltung und Überwachung von Risiken für Informationssysteme. Das Cyber-Risikomanagement arbeitet dabei mit Bedrohungsszenarien, die sich nicht komplett beseitigen lassen. Deshalb sind seine Protokolle und Maßnahmen darauf ausgerichtet, die Auswirkungen und Wahrscheinlichkeit von Cyberrisiken möglichst zu verringern.
Cybersecurity Risk Management für Unternehmen konzentriert sich häufig auf Bedrohungen, die für Geschäftsprozesse besonders kritisch sind. Dafür ermitteln Firmen zunächst bestehende Risiken und wählen dann IT-Sicherheitsmaßnahmen, die ihre Informationssysteme möglichst vor Cyberangriffen und anderen digitalen und physischen Gefahren schützen.
Das rasante Wachstum des Internet of Things (IoT) hat die mögliche Angriffsfläche für viele Firmen vergrößert, weil immer mehr internetfähige Geräte an Firmennetzwerke gekoppelt sind. Wie das Risk Management in der Cybersecurity genau organisiert ist, hängt deshalb stark von den geschäftlichen Prioritäten, IT-Infrastrukturen und Ressourcen des jeweiligen Unternehmens ab.
Warum ist Cybersecurity Risk Management wichtig?
Für moderne Unternehmen ist Cyber Risk Management aus diversen Gründen wichtig:
- Technologie im Geschäftsalltag: Vom kleinen Laden, der Zahlungen mit Kreditkarten erlaubt, bis zur modernen Smart Factory mit tausenden über das Internet gekoppelten Geräten und eigener IoT-Plattform: Kaum ein Unternehmen kommt heute ohne moderne Informationstechnologie aus.
- Immer mehr Cyberangriffe: Allein in den ersten fünf Monaten 2024 waren mehr als 35 Milliarden Datensätze betroffen.
- Mehr Sicherheit: Cybersecurity Risk Management ist Teil des allgemeinen Risikomanagements. Nur auf Grundlage ihres Risikoprofils können Unternehmen die tatsächliche Gefahr durch Cyberangriffe verringern, Schwachstellen beseitigen und dadurch Umsatzeinbußen, Datenklau, Strafen vermeiden und ihre Reputation schützen.
- Situierung und Priorisierung von Bedrohungen: Bei der Cybersicherheit sind Unternehmen mehr Risiken ausgesetzt, als sie bewältigen können. Cybersecurity Risk Management hilft dabei, vorhandene Ressourcen möglichst effektiv und effizient einzusetzen.
- Compliance: Ob Datenschutz-Grundverordnung (DSVGO) oder Cyber Resilience Act (CRA) – auch gesetzlich sind Unternehmen zunehmend zu effektivem Cyber Risk Management verpflichtet.
Vorteile des Cybersecurity-Risikomanagements
Vorsehen ist besser als Nachsehen. Der entscheidende Vorteil von implementierten Prozessen für das Cyber Risk Management ist, dass sie die IT-Sicherheit zum festen Bestandteil im täglichen Betrieb eines Unternehmens macht. So halten Sie Ihre Systeme und Maßnahmen für die Cybersecurity auf dem neuesten Stand, können im Ernstfall auf vorab definierte Protokolle zurückgreifen und dadurch schneller reagieren. Nicht zuletzt diese automatisierte Bedrohungsabwehr kann das Unternehmen, seine Assets, Arbeitskräfte und Marke schützen.
Mit Hilfe von Cybersecurity Risk Management lassen sich folgende Bedrohungen kontinuierlich überwachen, identifizieren und abwehren:
- Ransomware- und Phishing-Angriffe
- Lecks bei sensiblen Daten
- Lecks und andere Probleme mit Anmeldedaten
- Dark-Web-Aktivitäten
- Identifizierung bösartiger Apps
- Risiken in der Lieferkette
Tipp: Auch Versicherungsunternehmen haben längst auf die Zunahme von Cyberbedrohungen reagiert. Der Abschluss einer Police ist dementsprechend schwieriger und teurer geworden. Wer ein starkes Cybersecurity Risk Management nachweisen kann, senkt gegebenenfalls auch Versicherungsprämien.
Wie funktioniert Cybersecurity Risk Management?
Cyber Risk Management fasst als übergeordneter Begriff verschiedene Maßnahmen und Strategien zusammen, die vorhandene und mögliche Sicherheitsbedrohungen minimieren. Wie genau das Risikomanagement im konkreten Fall funktioniert, hängt immer auch von den Gegebenheiten im jeweiligen Unternehmen ab. Das Risk Management in der Cybersecurity beinhaltet aber immer eine Strategie zur Identifizierung, Bewertung, Reduktion oder Beseitigung von Schwachstellen und Risiken. die in der Regel folgende Schritte umfasst:
- Identifikation von vorhandenen Assets, Bedrohungen, regulatorischen Anforderungen und Analysemethoden
- Quantifizierung möglicher Investitionen in die Informationssicherheit sowie des Cyber Risikos in Euro
- Überprüfung vorhandener Sicherheitskontrollen, deren Effizienz sowie des Reifegrads des vorhandenen Information Security Management Systems (ISMS)
- Steuerung konkreter Entscheidungen zu vorhandenen, veralteten sowie neuen, effizienteren und effektiveren Sicherheitsmaßnahmen, Risikotransfer über eine Cyberversicherung oder eine Risikominderung durch Security Information und Event Management (SIEM)
Strategie für das Cybersecurity Risk Management
Dementsprechend bietet sich eine mehrstufige Strategie für das Cyber Risk Management an:
- Mapping: Indem Sie alle digitalen Assets und Infrastruktur für die Cybersicherheit Ihres Unternehmens über Audits erfassen, können Sie die Angriffsfläche identifizieren und quantifizieren. Dieses Mapping dient als erste Grundlage für das Cyber Risk Management.
- Monitoring: Informieren Sie sich über Bedrohungen aus dem Public und Dark Web und übersetzen Sie diese in verwertbare Informationen. Die Bedrohungslage von außen ergänzt das Mapping aus Schritt 1.
- Priorisierung: Nach der Analyse möglicher Schwachstellen innerhalb des Unternehmens und der Gefährdungen von außen priorisieren Sie alle vorhandenen Risiken. Je höher die Wahrscheinlichkeit ist, dass eine Bedrohung tatsächlich auftritt und je schwerwiegender ihre Folgen sein können, desto wichtiger ist sie.
- Management: Stehen Mapping, Monitoring und Priorisierung geht es an die konkrete Umsetzung. Risiken werden dafür entweder behoben, gemindert, übertragen oder akzeptiert.
- Automatisierung: Automatisierte Prozesse können IT-Teams bei der Identifizierung, Blockierung und Beseitigung von Cyberrisiken unterstützen. Achten Sie darauf, dass die Maßnahmen mit bestehenden Sicherheitssystemen kompatibel sind.
- Monitoring: Bewertung der vorhandenen Maßnahmen für das Cyber Risk Management auf ihre Wirksamkeit und Effizienz und mögliche Anpassung.
Richtlinien für das Risk Management in der Cybersicherheit
Eins ist sicher – gutes Cybersecurity Risk Management braucht seine Zeit. Bei aller Individualität haben sich bestimmte Prozesse und Managementansätze bewährt. Verschiedene Berufs- und Fachverbände haben Rahmenwerke für das Management von Risiken geschaffen, die teils auch rechtlich bindend für Institutionen oder Unternehmen der kritischen Infrastruktur sind:
- NIST Cybersecurity und Risk Management Framework:
Das National Institute of Standards and Technology (NIST) veröffentlicht technische Standards und Best Practices für Regierungsbehörden in den USA. Das NIST Cyber Security Framework (CSF) enthält verschiedene Sicherheits- und Compliance-Dokumente für die Cybersicherheit föderaler Institutionen, das auch das Risk Management Framework (RMF, NIST 800-53) enthält. - ISO 31000: Ähnlich wie das NIST veröffentlicht auch die Internationale Organisation für Normung (ISO) optionale technische Standards, die Unternehmen dabei unterstützen, sichere und kompatible Technologien zu implementieren. ISO 31000 bietet einen freiwilligen Managementprozess, der Ziele und Anforderungen mit Risikokennzahlen für die Entscheidungsfindung verknüpft.
- Faktorenanalyse des Informationsrisikos (FAIR): Mit Hilfe dieses Rahmenwerks der Open Group können Privatunternehmen ihre Cyberrisiken herstellerneutral definieren, messen und verwalten.
Wie kann Nexus helfen?
Fakt ist – Cyber Risk Management gehört heutzutage für viele Unternehmen standardmäßig zum Sicherheitsprogramm. Das gilt umso mehr, wenn diese im Rahmen der IoT-Sicherheit eine größere Anzahl an IoT-Geräten schützen möchten. „Die Sicherheit beginnt bereits bei der Produktion der Geräte“, sagt Pär Torstensson, Product Manager IoT bei Nexus.
Solide Sicherheitsmaßnahmen können die Geräte und Services Ihres Unternehmens schützen und ihren Wert steigern. Als Spezialist für eine sichere Public Key Infrastructure (PKI) hilft Nexus Ihnen, vertrauenswürdige elektronische Identitäten für Personen, Dienste und Dinge zu erstellen und zu verwalten. Unsere PKI für Unternehmen bietet eine starke Authentifizierung, sichere Datenverschlüsselung und digitale Signaturen und somit eine zuverlässige Basis für mehr Cybersicherheit und effektives Cyber Risk Management.
Zusammenfassung
Es gibt zwei wesentliche Gründe, warum effektive Maßnahmen und Prozesse für das Cyber Risk Management so wichtig für Unternehmen sind: Die verstärkte Verwendung von moderner Informationstechnologie für zentrale Geschäftsbereiche und die sich ewig wandelnde sowie tendenziell wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe. Dabei können ganze Informationssystem oder einzelne Nutzer, Nutzerinnen und Geräte betroffen sein. Gezieltes Cyber Risk Management kann diese Gefahren identifizieren, priorisieren, verwalten sowie überwachen und dadurch beseitigen, minimieren, übertragen oder
FAQs zum Cyber-Risikomanagement
Welche Arten von Cyberrisiken gibt es?
Es gibt viele verschiedene Arten von Risiken für die Cybersicherheit von Unternehmen, Usern und Geräten. Zu den häufigsten Formen zählen Angriffe über Ransomware mit Lösegeldforderung zur Freigabe der blockierten Daten und Systeme, Phishing über gefälschte Websites, E-Mails oder Nachrichten sowie Bedrohungen durch Mitarbeiterfehler oder andere Lücken innerhalb einer Organisation. Alle Cyberrisiken können zur Preisgabe von Geschäftsgeheimnissen, Sicherheitssabotage oder Fehlkonfigurationen von Netzwerken führen, die Datenlecks verursachen.
Welche Themen gehören zur Cybersecurity?
Zur Cybersicherheit gehören alle technischen und organisatorischen Maßnahmen, die User, Geräte und Systeme vor Cyber-Attacken und anderen Bedrohungen schützen. Dazu zählen Themen wie Zugriffskontrollen und Autorisierungen, Verschlüsselung, Rechtemanagement, sichere Verbindungen und Virenschutz sowie Schwachstellenmanagement und vieles mehr.
Wie identifizieren Organisationen Cyberrisiken?
Organisationen und Unternehmen können Cyberrisiken über eine mehrstufige Analyse identifizieren, bewerten, priorisieren und verringern oder beseitigen. Hierfür ist zunächst eine umfassende Bestandsaufnahme und Analyse der eigenen digitalen Assets, möglicher Bedrohungen von innen und außen, bestehender Sicherheitsmaßnahmen sowie der Anforderungen an die Compliance erforderlich.